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BIM im Faktencheck

07.10.2021

BIM (Building Information Modeling) ist seit geraumer Zeit der große Trend in der Baubranche. Allerdings kursieren nach wie vor falsche Vorstellungen, was BIM eigentlich ist und was es kann. Wir haben uns BIM im Faktencheck angeschaut.


Behauptung I: BIM ist eine Software für die Planung.
BIM wird zwar mithilfe von Software umgesetzt, ist aber streng genommen ein ganzheitlicher Prozess zum Erstellen und Verwalten von Informationen eines Bauobjekts. Verschiedene Informationstypen werden basierend auf einem intelligenten Modell des Bauwerks digital organisiert. Das können neben 3D-Modellierungen auch Teilmodelle, 2D-Modelle oder zusätzliche wichtige Dokumente des Projekts sein. BIM dient also primär der Erfassung und Verwaltung von Daten ebenso wie der Übergabe und dem Austausch dieser. Das Resultat ist eine transparente und vereinfachte Kommunikation aller Beteiligter.   


Behauptung II: BIM ist nur für die Planungsphase geeignet.
BIM spielt während des gesamten Planungsverlaufs eine entscheidende Rolle – aber auch darüber hinaus. Das intelligente Modell kann ein Objekt über den gesamten Lebenszyklus hinweg darstellen: von der Planung über den Entwurf bis hin zum Bau und Betrieb. Ein transparenter und strukturierter Informationsfluss, auf den alle Beteiligten zugreifen können, ist nicht nur bei der Projektplanung, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt relevant. Die einzelnen Abschnitte eines Projekts sind nie gänzlich losgelöst voneinander, genauso wenig sind es die relevanten Daten des Projekts. Der erleichterte Zugang und die Dokumentation der Informationen für jeden Projektabschnitt über den gesamten Verlauf hinweg, sind die zentralen Vorteile einer BIM-Arbeitsweise.


Behauptung III: BIM lohnt sich nur für große Unternehmen.
Auch kleinere und mittlere Unternehmen können durch BIM Kosten sparen. Natürlich ist der Umstieg anfangs mit Kosten und insbesondere einem Umdenken verbunden. Den Kosten der Bereitstellung der digitalen Infrastruktur für BIM stehen die zahllosen Vorteile der Methode gegenüber: vor allem eine langfristige Kosteneinsparung, rationalisierte Arbeitsabläufe und bessere Planbarkeit durch BIM stechen hier hervor. Eine Besonderheit der digitalen Planung mit BIM-Software ist nämlich, dass der Prozess immer der gleiche ist – und zwar unabhängig von Projektgröße, Planungsaufgabe, Bautypologie oder der Bürogröße. Wer von Beginn an also Kosten und Vorteile abwägt, kann deutliche Vorzüge durch die strategische Projektarbeit erzielen.  

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