EMV in mobilen Anwendungen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
Veranstaltungsnummer: 01SE191
- Grundlagen der EMV in Fahrzeugen
- Richtlinien, Normen und Zulassungsprozesse
- Messtechnische Verfahren zur EMV-Qualifizierung
Die Komplexität des Fahrzeugbordnetzes steigt mit der Elektromobilität und der zunehmenden Anzahl an Elektronikbauteilen deutlich. Die Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) des Gesamtsystems im Elektrofahrzeug können nur erfüllt werden, wenn das elektrische Antriebssystem auf Systemebene detailliert analysiert und gezielt gefiltert wird.
Zudem muss das HV-Bordnetz vom konventionellen Bordnetz entkoppelt werden. Die Entkopplung gelingt nur durch eine anspruchsvolle Abstimmung der Systeme. Damit die elektromagnetischen Störsignale die bestimmungsgemäße Funktion anderer Elektroniksysteme im Fahrzeug nicht beeinflussen, wird neben dem Einsatz von geeigneten Filterkonzepten in den Hochvoltkomponenten das gesamte HV-System vollständig abgeschirmt in das Fahrzeug integriert.
In diesem Seminar erwerben Sie umfassende Kenntnisse, um die EMV-Eigenschaften gezielt in Elektro- und Hybridfahrzeuge zu integrieren. Sie lernen praxisorientiert und anhand realer Beispiele die EMV-gerechte Auslegung und Qualifizierung von Hochvoltsystemen.
Top-Themen
- Grundlagen der EMV in Fahrzeugen
- Richtlinien, Normen und Zulassungsprozesse
- Messtechnische Verfahren zur EMV-Qualifizierung
- EMV für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- EMV-Prävention mittels Simulation
- EMV für Ladeinfrastruktursysteme für E-Mobilität
Diese Inhalte erwarten Sie im Seminar "EMV in mobilen Anwendungen"
1. Tag: 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
2. Tag: 08:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Grundlagen der EMV im Automobil
Einführung
- Begriffsdefinition
- Koppelwege der Störsignale im Automobil
- Typische Störquellen im Automobil
- Entstörung
- EMV im Fahrzeugentwicklungsprozess
Richtlinien, Normen und Zulassungsprozesse
- Typgenehmigung nach ECE-R10
- Anforderungen von Automobilherstellern
- Internationale EMV-Normung im Kraftfahrzeug (CISPR/ISO)
Messtechnische Verfahren zur EMV-Qualifizierung
- Einführung in die Prüf- und Messtechnik
- Prüfumgebungen für die EMV
- Messempfänger, Breit- und Schmalbandstörungen
- Komponentenprüfverfahren
- Gesamtfahrzeugmessungen↓
EMV in Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen und EMV Prävention
Einführung
- Notwendigkeit einer neuen Bordnetztopologie und ihre Anforderungen
- Hochvoltstörquellen im Elektrofahrzeug
- Kopplung der Störungen aus dem Hochvoltbordnetz
- Handlungsfelder für EMV-gerechtes Hochvoltbordnetz
EMV-Qualifizierung von Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen
- Qualifizierung nach ECE-Richtlinie und Normung
- Bewertung der Störkopplung vom Hochvolt- in das Niedervoltbordnetz
EMV von Ladeinfrastruktursystemen für Elektrofahrzeuge
- Anforderungen an die Ladeinfrastruktur
- Notwendige, neue EMV Prüfungen an der Ladeschnittstelle
EMV-Prävention durch Simulation und Messtechnik
- Potential der Vorhersage des EMV-Verhaltens mittels Simulation
- Modellierung von Bordnetzkomponenten
- Analyse des EMV-Verhaltens
- Einbindung der Simulation in den Entwicklungsprozess
Abschlussdiskussion und Ausblick
Zielgruppe
Technische Fach- und Führungskräfte der Automobil- und Zulieferindustrie aus dem Umfeld der Elektromobilität, insbesondere aus den Bereichen
- Entwicklung & Konstruktion
- Projektmanagement
- Qualitätsmanagement
Ihr Seminarleiter - Experte für EMV in mobilen Anwendungen:
Prof. Dr.-Ing. Michael Hillgärtner, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, FH Aachen
Michael Hillgärtner studierte Elektrotechnik an der Universität Dortmund und London. Danach arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Hochspannungstechnik und EMV an der Universität Dortmund, wo er 2007 auf dem Gebiet der EMV promovierte. Anschließend arbeitete der als Projektleiter für Kfz-Komponentenerprobung bei der EMC Test NRW GmbH und als Fachreferent für EMV bei der IAV GmbH in München. Im Jahr 2011 wurde er an die FH Aachen berufen und ist dort neben der Lehre im Grundlagenbereich verantwortlich für Fahrzeugelektronik und EMV. Er bearbeitet dort verschiedene Entwicklungsaufträge für die Industrie. Darüber hinaus war er in Forschungsprojekten zur IT-Sicherheit im Fahrzeug und der Schaffung einer Teststrecke für autonomes Fahren tätig.