Funktionale Sicherheit in thermischen Kraftwerken
Veranstaltungsnummer: 06SE051
- Bedeutung der funktionalen Sicherheit für den Kraftwerksbetrieb
- Verankerung der funktionalen Sicherheit im relevanten Regelwerk
- Bedingungen des Regelwerkes umsetzen
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Jetzt anfragenDas Seminar zur funktionalen Sicherheit in thermischen Kraftwerken bietet Ihnen eine praxisorientierte Einführung in die Gefährdungsbeurteilung und wird Ihnen die Kniffe und Tricks für die Dokumentation der ermittelten Anforderungen aufzeigen. Die Anforderungen werden entsprechend der Regelwerke in SIL-Level umgesetzt. Sie werden in die Erstellung der Dokumentation für eine erfolgreiche Abnahme der Anlage eingewiesen, damit Sie eine transparente Anlagen-Konzeption erhalten.
Die DIN EN 50156-1 legt die grundlegenden Sicherheitsanforderungen im Kraftwerksbereich fest. Sie baut maßgeblich auf der DIN EN 61508 und der DIN EN 61511 auf. Somit existieren mit dem deutschen Ableger der DIN EN 61511 der VDE/VDI 2180 drei Normen für prozessleittechnische (PLT) Schutzeinrichtungen. Für den Kraftwerksbereich ist aufgrund von normativen Vorgaben und nationalen Vorschriften die DIN EN 50156-1 anzuwenden.
Im Seminar „Funktionale Sicherheit in thermischen Kraftwerken“ lernen Sie die im Kraftwerksbereich gültigen Normen und Richtlinien sowie die sich daraus ergebenden Anforderungen kennen. Wir vermitteln Ihnen, wie Sie die Bewertung der Risiken (Gefahrenanalyse) Ihrer Anlagen vornehmen, um diese nach den gültigen Regelwerken ausführen und schlüssig dokumentieren zu können.
Top-Themen
- Bedeutung der funktionalen Sicherheit für den Kraftwerksbetrieb
- Verankerung der funktionalen Sicherheit im relevanten Regelwerk
- Bedingungen des Regelwerkes umsetzen
- Erfolgreiche Implementierung in das Managementsystem
- Ermittlung sowie Bewertung des SIL-Konzepts
- Die Grenzen der funktionalen Sicherheit kennen
Ablauf des Seminars "Funktionale Sicherheit in thermischen Kraftwerken"
Erfahren Sie im Seminar "Funktionale Sicherheit in thermischen Kraftwerken" mehr zu folgenden Themen:
09:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr
Einführung in das Thema „Funktionale Sicherheit“
- Begriffsdefinitionen und Anwendungsbereich
- Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Funktionale Sicherheit“?
- Definition „Sicherheits-Integritätslevel (SIL)“
- Abgrenzung zwischen Betriebs-, Überwachungs- und
Schutzeinrichtungen
Relevante Regelwerke (Richtlinien, Gesetze und Normen)
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Gesetzte, Verordnungen, Normen, Europäische Richtlinien
- Druckgeräterichtlinie, Maschinenrichtlinie
- Störfallverordnung (12. BImSchG)
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Sicherheitslebenszyklus (Anforderungen aus den Regelwerken am Beispiel der DIN EN 50156)
Gegenüberstellung der wichtigsten Regelwerke zur Funktionalen Sicherheit
- SIL in den aktuellen Normen DIN EN 61508, DIN EN 61511, VDI/VDE 2180 und DIN EN 50156-1
- Wie definieren diese Normen die Funktionale Sicherheit?
- Gegenüberstellung der unterschiedlichen Risikographen der DIN EN 61508, DIN EN 61511, VDI/VDE 2180 und DIN EN 50156-1
- Kalibrierung der Risikographen
- Definitionen der Funktionalen Sicherheit
Vorgehensweise: Ermittlung notwendiger Schutzstufen PL/SIL
Managementsystem der Funktionalen Sicherheit
- Welche organisatorischen Maßnahmen sind zwingend nötig?
- Wie erfolgt die Sicherheitsplanung im Managementsystem?
- Welche Anforderungen werden an die Überwachung des
Managementsystems gestellt? - Gegenüberstellung der Managementsysteme DIN EN 61508,
DIN EN 61511, und DIN EN 50156-1
Umsetzung des Managements der Funktionalen Sicherheit in der Anlagenplanung, -errichtung und -betrieb
- Methoden der Risikoanalyse und Gefährdungsbeurteilung FMEA, ETA, FTA, HAZOP, LOPA
- Welcher Risikograph ist anzuwenden?
- Eigenschaften und Kenngrößen von PLT-Schutzeinrichtungen
- Was ist bei SIL-Nachweis von Komponenten zu beachten?
Einführung in die SIL-Konzeption im KW-Bereich
Normative Vorgaben aus der DIN EN 50156-1
- Vorgaben an die Hardware wie Not-Abschaltung, Potentialausgleich, Schaltgeräte etc.
- Vorgaben des strukturellen Aufbaus der Sicherheitsanforderungen
- Vorgaben an die Softwareausführung
Ansätze zum SIL-Nachweis
- Berechnungshilfen und andere Nachweismöglichkeiten
- Welche Kriterien sind bei der Auswahl von Geräten zu beachten
- Nachweisführung qualitativ/quantitativ (Dokumente, Rechnertool)
Probabilistischer Ansatz
- Definition Probabilistik, Vor- und Nachteile
- Nachweisführung bei der PFD-Berechnung am Beispiel DIN EN 61508 und VDI/VDE 2180
- Berechnungshilfen und Methoden für Zuverlässigkeitskenngrößen von PLT-Schutzeinrichtungen
- Stellschrauben zur Beeinflussung des Berechnungsergebnisses
Deterministischer Ansatz
- Definition Deterministik, Vor- und Nachteile
- Anforderungen an Begrenzungseinrichtungen nach DIN EN 50156
- Empfehlungen zur Umsetzung in die Praxis
- Betrachtung der Teilsysteme Sensorik, Aktorik und Logiksystem
Erläuterung „SIL-Fähig“
- Die SIL-Eignung und ihre Grenzen
- Hardwarefehlertoleranz, Safe Failure Fraction, Fehleraufdeckungsgrad
- Beispiele zu Zertifikaten
Prüfung und Abnahme
- Empfehlungen zur Dokumentation von PLT-Schutzeinrichtungen aus Sicht einer Überwachungsorganisation (ZÜS)
- Praktische Beispiele zur Prüfung einer Sicherheitseinrichtung
Diskussion der praktischen Übung und Abschlussdiskussion
Zielgruppe
Das Seminar "Funktionale Sicherheit in thermischen Kraftwerken" richtet sich an:
- Betreiber (Betriebsleiter und Betriebsingenieure) aus Kraftwerken, Biomasse-, Ersatzbrennstoff- und Müllverbrennungsanlagen
- Berater und Servicedienstleister, die Verbrennungsanlagen oder deren Einzelkomponenten projektieren, planen und bauen
- Vertreter von Behörden und Planungsbüros
Ihre Referenten für das Seminar "Funktionale Sicherheit in thermischen Kraftwerken":
Thomas Leidel, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, Mannheim
Karsten Klingler, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, Mannheim
Thomas Leidel, Experte für funktionale Sicherheit auf den Themengebieten der EMSR-Technik, Maschinen- und Explosionsschutz in der Kraftwerks- und Anlagentechnik. Mit über 10-jähriger praktischer Erfahrung bei der Planung und Inbetriebnahme von Anlagen im Kraftwerksbereich, sowie einer 5-jährigen Erfahrung bei der praktischen und theoretischen Prüfung von PLT-Schutzeinrichtungen.
Karsten Klingler, Experte für funktionale Sicherheit auf den Themengebieten der EMSR-Technik, Maschinen- und Explosionsschutz in der Kraftwerks- und Anlagentechnik. Mit 5-jähriger Erfahrung bei der praktischen und theoretischen Prüfung von PLT-Schutzeinrichtungen.