TGA-Planung neu gedacht: Wie mit Hilfe von KI die technische Gebäudeplanung revolutioniert wird

Quelle: Zenesis

Wie in vielen Branchen leiden auch der Bausektor und der naheliegende TGA-Bereich unter starkem Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende ist zu erwarten, dass der Bedarf an Fachkräften in der Branche in den nächsten Jahren sogar noch steigen wird. Allerdings gibt es schon heute Möglichkeiten, diesen Zustand durch den Einsatz moderner Technologien abzufedern.

Obwohl der Markt bereits gute Auslegungssoftware bietet, erfordern diese viel manuelle Dateneingabe, weil diese nicht gewerkeübergreifend übertragen werden. Excel-basierte Vorlagen ermöglichen zwar ebenfalls eine gewisse Automatisierung in bestimmten Bereichen, müssen jedoch bei jeder Planänderung von den Architekt*innen aktiv geprüft und angepasst werden. Dies liegt daran, dass Architekt*innen und TGA-Planer*innen in verschiedenen Detaillierungsstufen und Leistungsphasen agieren, wodurch zeitraubende Planungsschleifen entstehen und die Wirtschaftlichkeit der frühen Leistungsphasen stark belastet.

Ein weiteres Problem: Die Zusammenarbeit zwischen Architekt*innen und TGA-Planer*innen leidet oft an fehlenden grundlegenden Standards. IFC-Modelle werden zwar häufiger übergeben, doch fehlen ihnen oft notwendige Informationen oder der erforderliche Detaillierungsgrad. Die herkömmlichen Planungsmethoden der TGA sind daher nach wie vor zeitraubend, weil entscheidende Grundlagen fehlen oder die Bedarfsermittlung nicht klar definiert wird.

Nicht zuletzt seit dem Hype um ChatGPT im vergangenen Jahr wissen wir, dass Künstliche Intelligenz (KI) keine Zukunftsmusik mehr ist, sondern schon heute in unserem Alltag angekommen ist. Auch in der Baubranche besteht durch den gezielten Einsatz von KI die Möglichkeit, die noch verbliebenen Fachleute von bestimmten Aufgaben zu entlasten.

Warum wir neue Lösungsansätze brauchen

Zwar gibt es bereits Lösungsansätze für die beschriebenen Probleme, jedoch beschränken diese sich meist auf spezifische Kriterien und erfordern nach wie vor im Vorfeld einen hohen Aufwand bei der Grundlagenbeschaffung.

Hinzu kommt die große Vielzahl an Softwarelösungen, welche untereinander kaum miteinander “kommunizieren”. Die Einführung von KI spielt hier eine entscheidende Rolle. Ein wichtiger Ansatz ist der systemunabhängige und gewerkeübergreifende Austausch von Daten.  Erste Ergebnisse zeigen bereits, dass KI aus unterschiedlichen digitalen Grundlagen Daten gezielt extrahieren und strukturieren kann. Natürlich ist die digitale Basis, das BIM-Modell, eine Grundvoraussetzung, um die volle Leistungsfähigkeit in logischen und mathematischen Vorgängen zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass das Modell vorhanden ist, um die Prozesse effizient durchzuführen.

Bei ausreichender Informationsmenge kann schnell eine datenbasierte Planungsvariante erstellt werden. Diese ermöglicht frühzeitige Analysen und Vergleiche, die bei der Entscheidungsfindung helfen.

 

Zenesis – der innovative Lösungsansatz und erste vielversprechende Ergebnisse

Das Leipziger Unternehmen Zenesis hat einen Lösungsansatz entwickelt, der Daten in den frühen Leistungsphasen aus verschiedenen Gewerken auswertet und Planungsaufgaben automatisiert.

Zenesis ermöglicht den Datenaustausch in Echtzeit über eigens entwickelte Plug-ins zu gängigen Softwareherstellern. Dadurch werden Übertragungsfehler vermieden und der Planungsprozess erheblich beschleunigt. Die Software von Zenesis ordnet und strukturiert Daten, eliminiert zeitaufwändige Planprüfungen und konzentriert sich insbesondere auf die frühen Leistungsphasen. Dadurch werden spezifische Anforderungen automatisiert, die manuelle Dokumentenerstellung wird ersetzt und 

der gesamte Planungsprozess optimiert. Neben dem Datenmanagement ist das Highlight von Zenesis die KI-gestützte Trassenplanung, welche die Umsetzung von Aufgaben wie etwa die der Leitungsführung auf einen Bruchteil der sonst notwendigen Zeit reduzieren kann. Neue Lösungsansätze, wie der von Zenesis, bedeuten nicht nur einen technologischen Fortschritt, sondern auch die Schaffung einer nachhaltigen und effizienten Zukunft für die TGA-Planung.

Gilles Dostert, Gründer und Geschäftsführer von Zenesis, ist von dem neuen Lösungsansatz seines Unternehmens überzeugt: “Bereits in frühen Leistungsphasen, in denen Flexibilität eine große Rolle spielt, ermöglicht Zenesis eine datenbasierte Planung. Mit der Steigerung der Effizienz und damit verbundener Wirtschaftlichkeit zeigen wir erneut den großen Mehrwert der BIM-Planung auf. Zudem hat KI das Potenzial, durch den analytischen Ansatz bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, insbesondere bei einer energieeffizienten Planung, weil bereits vieles im Vorfeld simuliert werden kann.”

Mit dem klaren Ziel, eine "Community" aufzubauen und Datensilos aufzubrechen, strebt Zenesis in den kommenden Jahren die Ausweitung der Aktivitäten in weitere Planungsbereiche an. Der Einsatz von KI in der Baubranche ermöglicht nicht nur eine höhere Effizienz, sondern auch erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse. Unternehmen wie Zenesis stehen für eine vielversprechende Zukunft in der technischen Gebäudeausrüstung, getragen von Innovation und klaren Visionen.

Über den Gründer und Geschäftsführer von Zenesis:

Als Gründer und Geschäftsführer von Zenesis verantwortet Gilles Dostert die strategische Ausrichtung und die operative Führung des Unternehmens. Beim VDI Wissensforum tritt er als Referent bei der Konferenz BIM in der TGA – von der Planung zum Betrieb auf. Er ist außerdem gelernter Architekt und freischaffendes Mitglied der Bayerischen Architektenkammer und der BIM-Allianz.