Entwicklung und Erprobung zuverlässiger elektronischer Systeme
Veranstaltungsnummer: 02SE410
- Praxisrelevante Grundlagen der Zuverlässigkeit elektronischer Systeme
- Die essentiellen Bestandteile eines Zuverlässigkeitsprozesses
- Definition einer angepassten, effizienten Testkampagne
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Jetzt anfragenDer Anteil an Elektronik in allen Industriebranchen nimmt stetig zu, getrieben u.a. durch steigende Leistungs- und Komfortansprüche bei den Produkten. Zusätzlich ergeben sich durch immer kürzere Innovationszyklen auch immer kürzere Entwicklungszeiten. Dabei kommt gerade bei der Entwicklung innovativer Produkte und Systeme dem Aspekt der Sicherung der Zuverlässigkeit eine entscheidende Bedeutung zu.
Unser Seminar bietet Ihnen die Möglichkeit grundlegendes und praxisrelevantes Verständnis für die Zuverlässigkeitsanalyse elektronischer Systeme sowie den Zuverlässigkeitsnachweis durch Versuche zu erlangen.
Die Inhalte des Seminars umfassen Methoden:
- für die Entwicklung zuverlässiger elektronischer Systeme
- zur Planung einer auf das jeweilige System zugeschnittenen Teststrategie
- zur Funktionsvalidierung und Absicherung der Zuverlässigkeitsziele
- sowie zur zuverlässigkeitstechnischen Überwachung und Betreuung im späteren Betrieb.
Top-Themen
- Praxisrelevante Grundlagen der Zuverlässigkeit elektronischer Systeme
- Die essentiellen Bestandteile eines Zuverlässigkeitsprozesses
- Definition einer angepassten, effizienten Testkampagne
- Testdurchführung zur Absicherung der gesetzten Zuverlässigkeitsziele
- Zuverlässigkeitsüberwachung und Fehlerdiagnose im Feld
So stellen Sie die Zuverlässigkeit Ihrer elektronischen Systeme sicher!
Im Seminar "Entwicklung und Erprobung zuverlässiger elektronischer Systeme" bearbeiten Sie folgende Themen:
1. Tag 10:00 bis ca. 18:00 Uhr
2. Tag 09:00 bis ca. 17:00 Uhr
Einführung
- Zuverlässigkeit elektronischer Systeme
- Abgrenzung der Zuverlässigkeit in der Elektronik zum
Maschinenbau - Bedeutung am Beispiel der Zunahme von elektrischen
Systemen in Fahrzeugen
- Anwendung und Nutzen zuverlässigkeitstechnischer
Maßnahmen
- Bestehende Vorgehensweisen
- Vorteile und Nutzen
Praxisrelevante Grundlagen der Statistik und Zuverlässigkeits-
technik
- Kenngrößen der Statistik und Zuverlässigkeitstechnik
- Praxisrelevante statistische Kennzahlen
- Grundlagen zu Wahrscheinlichkeitsverteilungen
- Systemanalyse
- Systemgrenze und Funktionsblockdiagramm
- Umwelteinflüsse
- Identifikation von kritischen Schadensarten
- Mess- und Erprobungshandbuch
- Exemplarische Systemanalysen an Beispielen
- Datenanalyse
- Wie vertrauenswürdig sind meine Daten?
- Datenvorbereitung und -analyse
- Berechnung der Systemzuverlässigkeit
- Voraussetzungen für die Berechnung einer System-
zuverlässigkeit - Einführung in Berechnungsmethoden
- Beispiel anhand der Bool’schen Systemtheorie
- Zusammenfassung der Grundlagen anhand von Beispielen
- Redundantes Netzteil
- Lenkungssteuergeräte Flugzeug
Zuverlässigkeit in der Entwicklung elektronischer Systeme
- Methodische Vorgehensweise
- Erste Schritte
- Zuverlässigkeitsanforderungen
- (Grobe) Systemarchitektur/Blockdiagramm
- Analyse verfügbarer Daten
- Systemdefinition: Grenzen und Schnittstellen
- Klassifizierung der Systemelemente und Erstellen der Systemstruktur
- Stückliste
- Blockdiagramm und Funktionsstruktur
- Abschätzung der einzelnen und der Systemzuverlässigkeit
- Quantitative Zuordnung von Ausfalldaten
- Reliability Prediction
- Klassifizierung (und Optimierung) kritischer Komponenten/Funktionsblöcke
- FMEA/FMECA
- Strukturanalyse und Funktionsanalyse
- Fehleranalyse und Risikobeurteilung
- Maßnahmenanalyse und Optimierung
- Design Review(s)
Zuverlässigkeit in der Produktion elektronischer Systeme
- Produktionsüberwachung
- Qualitätsstandards und Inspektionen
- Komponenten- und Modultests
- End of Line Tests
- Verpackung und Transport
Teststrategien für elektronische Systeme
- Zuverlässigkeitsziele und -anforderungen
- Ableitung von Zuverlässigkeitszielen
- Definition von geeigneten Zuverlässigkeitsanforderungen
- Unterschiedliche Schadensarten elektronischer Systeme
- Versuchsplanung und -durchführung
- Versuchstechnisch messtechnische Planung
- Statistische Planung
- Beschleunigte Tests
- Spezielle Tests für elektronische Systeme
- Komponententests
- Prototypentests
- Validierung
- Screening
- Zuverlässigkeitstests
Zuverlässigkeit bei Inbetriebnahme und im Betrieb; Diagnose und Wartung
- Felddaten: Datenerfassung, - verarbeitung und -analyse
- Diagnosendatenerfassung und -verarbeitung sowie Wartungsstrategien
Abschlussbeispiel und Übung
Zielgruppe
Das Seminar Entwicklung und Erprobung zuverlässiger elektronischer Systeme" spricht Entwicklungsingenieure an, die sich mit der Integration von Elektronik in mechatronische Produkte befassen. Ebenfalls angesprochen sind Fach- und Führungskräfte aus Forschung und Entwicklung, die Bauteile und Systeme bereits von der Konzeption bis hin zur Serienreife entwickeln sowie Qualitäts-Ingenieure aus der Entwicklung und Produktion, die die laufende Serie überwachen. Nicht nur aus dem Fahrzeug- und Maschinenbau, sondern branchenübergreifend profitieren von diesem Seminar auch Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Versuch, Qualitätswesen und Produktion, mit dem Ziel die Produktqualität zu steigern und Prozesse zu optimieren.
Ihre Seminarleitung für zuverlässige elektronische Systeme
Martin Dazer, begann 2015 seine Promotion als akademischer Mitarbeiter im Bereich Zuverlässigkeitstechnik am Institut für Maschinenelemente (IMA). Gefördert von der Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH forschte Herr Dazer bis Ende 2017 an simulativen Zuverlässigkeitsprognosen für Gussbauteile und an effizienten Erprobungsmethoden. Seit 2018 leitet Herr Dazer den Bereich Zuverlässigkeitstechnik am IMA und ist zudem als Referent für Zuverlässigkeits- und DOE Seminare sowie als Consultant im Bereich Zuverlässigkeitstechnik, Lebensdauererprobung und allgemeiner Versuchsmethodik tätig.
Unterstützt wird er von Volker Schramm, der sein Masterstudium der Fahrzeug- und Motorentechnik in den Bereichen der Zuverlässigkeits-
technik und Kraftfahrzeugmechatronik an der Universität Stuttgart absolvierte. Seine Masterthesis schrieb er 2016 an der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN über die Zuverlässigkeit eines strahlungsresistenten Stromumrichtercontrollers für den Large Hadron Collider (LHC). Direkt im Anschluss begann er sein Promotionsstudium am CERN in Zusammenarbeit mit dem Institut für Maschinenelemente der Universität Stuttgart, wobei er eine Methodik zur zuverlässigen Entwicklung, Produktion, Erprobung und Betrieb elektronischer Systeme entworfen hat.