Als die Weihnachtskerzen elektrisch wurden
Thomas Edison, der Erfinder der ersten praktischen Glühbirne, lieferte auch die Inspiration zur ersten elektrischen Weihnachtsbeleuchtung. Sein Freund und Geschäftspartner Edward Hibberd Johnson, der Edison auch bei der Gründung des Unternehmens General Electric unterstützte, sorge sich stets wegen der Brandgefahr, die von Wachskerzen für seinen Weihnachtsbaum und seinen teuren Parkettboden ausging.
Auf der Suche nach einer Alternative testete er am 22. Dezember 1882 erstmals in seinem New Yorker Haus seine selbst entwickelte elektrische Baumbeleuchtung. Sie bestand aus 80 weißen, roten, und blauen Glühbirnchen in der Größe von Walnüssen, die in mühevoller Handarbeit miteinander verdrahtet und so geschaltet waren, dass sie sich rund sechsmal pro Minute ein- und ausschalteten.
Die weihnachtliche Lichtshow war allerdings auch mit ziemlichem Aufwand verbunden: Ein sogenannter „Wireman“ musste die Lichterketten zusammenbasteln und am Baum anbringen. Wer nicht an das Stromnetz angeschlossen war – so wie die meisten Menschen in dieser Zeit – brauchte zudem einen Generator im Keller. Insgesamt kosteten die ersten elektrischen Weihnachtskerzen rund 300 Dollar – für damalige Verhältnisse ein kleines Vermögen.
Aufgrund der Kosten und der Ungewissheit, die mit dieser neuen Beleuchtungsanwendung verbunden waren, dauerte es noch bis 1903, bis General Electric die erste vormontierte Lichterkette mit 24 Lichtern zum Preis von 12 Dollar auf den Markt brachte.