Innovation und Kreativität – systematisches Erfinden mit TRIZ

Erfinden kann man lernen. Das klingt abenteuerlich, ist aber gar kein so großes Geheimnis. Seit Jahren lehrt der Aachener Ingenieur Dr. Bernd Gimpel Mitarbeitende großer und kleiner Unternehmen die Kunst des Erfindens. Die Grundlagen dazu hat er in seiner Zeit am Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie in Aachen gelernt, aus dem er nach seiner Promotion eine eigene Firma gegründet hat.

Allerdings hat das nichts mit geheimnisvollen Experimenten in abgeschotteten Labors zu tun. Es geht vielmehr um angewandte Logik und systematische Techniken. TRIZ heißt die Methode, die der russische Wissenschaftler Genrich Altshuller ab 1946 mit Kollegen entwickelte. Der Name bedeutet „Theorie des erfinderischen Problemlösens“ und soll Konflikte oder Widersprüche bei der Entwicklung neuer Produkte beseitigen.

Bernd Gimpel, Jahrgang 1961, hatte sich bereits als Student an der RWTH Aachen mit Methoden zur systematischen Produktentwicklung beschäftigt und in dieser Zeit schon erste Beratungsprojekte durchgeführt. Inzwischen unterstützt er mit seiner Firma „Quality Engineers“ die Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen in ganz Deutschland. Er hilft bei der gezielten Weiterentwicklung von Produkten oder neuen Erfindungen. TRIZ ist dabei eine von mehreren möglichen Methoden.

TRIZ hilft bei der Lösung von technischen Widersprüchen. Ein anschauliches Beispiel für eine Lösung mit der TRIZ-Methode ist laut Bernd Gimpel ein Pizza-Transportkarton. Der Kunde wünscht eine heiße und knusprige Pizza. Heiß bedeutet geschlossener Karton, knusprig offener Karton. Normalerweise ist dieser Widerspruch nicht zu lösen. Anders bei TRIZ: Die Ingenieur*innen entwickelten einen Karton, in den ein Wasserdampf absorbierendes Löschpapier eingefügt wurde. So bleibt die Pizza auch im geschlossenen Karton knusprig.

Weitere Beispiele für Widersprüche sind ein unendlich langer Zeigestock, der Laserpointer. Oder ein Handy, das zugleich klein, aber auch mit breiten Fingern leicht zu bedienen ist: ein ausklappbares Mobiltelefon.

Bernd Gimpel schult die Mitarbeitenden in den Entwicklungsabteilungen, ihren Blick zu schärfen und andere Denkmodelle zuzulassen. Wesentlich ist aus seiner Sicht, die bestehende Ausgangssituation zu beurteilen und zu definieren. So hat schon Albert Einstein festgestellt: „Die genaue Formulierung eines Problems ist wesentlich schwieriger als dessen Lösung, welche dann nur noch eine Frage des abstrakten Denkens und der experimentellen Kenntnisse ist.“ Laut TRIZ-Erfinder Altshuller lassen sich technische Widersprüche, etwa ein schnelles Fahrzeug, das auch noch Sprit spart, auf den Widerspruch zwischen 39 Parameter wie Gewicht, Temperatur oder Wirtschaftlichkeit zurückführen. Mit 40 Standardvorgehensweisen gelingt es dann, den Konflikt zweier beliebiger dieser 39 Parameter zu lösen.

Das klingt einfach. Doch man benötigt viel Erfahrung, um mit TRIZ auch erfolgreich zu sein und tatsächlich neue Ideen zu entwickeln. Bernd Gimpel hat diese Erfahrung. Und er hat als externer Berater von Unternehmen auch eine andere Sichtweise, kennt die Systematik der Methode und kann so Ordnung ins Gedankenchaos bringen.

Dr. Gimpel veranstaltet TRIZ-Seminare öffentlich und firmenspezifisch und berät konkret bei der Anwendung. Und die Nachfrage ist groß. Zum Kundenkreis gehören namhafte Firmen wie Mercedes Benz, BMW, Bosch, Henkel, Liebherr, Roche oder Philips. Für die Unternehmen bietet die TRIZ-Methode viele Vorteile. Sie gibt entscheidende Denkanstöße, führt zu einer Vielzahl von Ideen und das bei deutlich verkürzten Entwicklungszeiten. So kann laut Gimpel die Produktivität erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend verbessert werden.

Im Rahmen des VDI Wissensforums findet sich das sehr beliebte Seminar: „Produktideen methodisch entwickeln und bewerten“.

Weitere Informationen im Internet unter www.qeweb.de.

Bild 1: Radar Chart des Optimierungspotentials als Ergebnis einer Systemanalyse mit TRIZ

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und Entwicklung und Konstruktion

Zum Referenten:

Dr.-Ing. Bernd Gimpel ist Inhaber der quality engineers, Dr. Bernd Gimpel, Aachen. Er befasst sich mit der Schulung und Anwendung von Methoden der Produkt- und Prozessoptimierung in den unterschiedlichsten Branchen. Dazu gehören insbesondere die Begleitung von Entwicklungsprozessen und Unterstützung bei der Lösung technischer Probleme. Als Autor und Co-Autor ist er an diversen Büchern beteiligt, wie z.B. dem im Hanser Verlag erschienenen Buch „Ideen finden, Produkte entwickeln mit TRIZ“.