Christian Thiele

Christian Thiele, Coach, Trainer und Speaker

03.09.2021

Was Positives Führen ist, nützt und wie es geht


Positives Führen – noch nie so schwer und wichtig wie heute

Ein Lockdown nach dem nächsten. Dramatische Umbrüche in den Geschäftsmodellen, Arbeitsformen, Lieferketten. Dazu noch Waldbrände hier, Hochwässer dort und eine internationale Lage, die – sagen wir mal: spannend ist. 

Wer kennt sich in dieser Welt noch aus? Wer kann hier noch Überblick behalten? Und wie soll man in solchen Zeiten von Umbruch, Ungewissheit und Unmut konstruktiv führen?

Dabei wird das immer wichtiger. Denn je turbulenter die Zeiten sind, umso mehr richten die Menschen ihren Blick nach oben, auf die Autoritäten. PolitikerInnen, Eltern, LehrerInnen und eben Führende wissen das. Positives Führen kann dabei helfen.

Was heißt Positive Leadership – und was nicht?

Wer von Positivem Führen spricht, hat häufig mit Missverständnissen zu kämpfen. Eine esoterische Heititeiti-Veranstaltung, die alles abnicken, keinerlei Ansprüche an Leistung stellen, keinerlei Kritik üben will: All das ist Positive Leadership nicht!

Positives Führen ist aus meiner Sicht ein

  • sehr praxisorientierter Führungsansatz, 
  • der auf wissenschaftlicher Grundlage fußt,
  • der bessere Leistungsfähigkeit und mehr Positivität der Führenden, der Geführten und der zu führenden Organisation miteinander vereint,
  • der sich lernen, verbessern und messen lässt.

Den Fokus auf Stärken statt auf Defizite legen, das Stärken von Miteinander und Vertrauen, die Vermittlung von Sinnhaftigkeit und das Formulieren, Erreichen und Feiern von Zielen und Fortschritten sind wesentliche Merkmale von Positivem Führen. 

Was und wem nützt Positives Führen?

Positive Leadership eignet sich für sowohl erfahrene als auch junge oder angehende Führungskräfte; sowohl mit disziplinarischer Führungsverantwortung als auch in informeller oder Projektführung; gleichermaßen für VorständInnen als auch für Personen auf der allerersten Leitungsebene; in physischer, hybrider oder digitaler Führungsverantwortung. Wissenschaftliche Studien konnten Zusammenhänge zwischen Positive Leadership und folgenden Effekten nachweisen:

  • höhere Mitarbeiterzufriedenheit
  • größeres Engagement
  • niedrigere Fluktuation
  • höhere Umsätze
  • geringerer Materialschwund
  • niedrigere Burn-Out-Raten
  • höhere Aktienkurse

Wie kann Positive Leadership gehen? 

Sie wissen jetzt (im Groben), was Positives Führen bedeutet, warum es wichtig ist, wozu es dient. Und jetzt fragen Sie sich sicherlich: „Na, wie denn nun?“ Einerseits kann ich Sie beruhigen: Vieles davon wissen, können und machen Sie sowieso schon! Vielleicht gibt es im Folgenden aber auch noch ein paar Anregungen:

  • Positive Emotionen wecken: Was ist letzte Woche gut gelaufen? Wofür sind Sie dankbar? Worauf freuen Sie sich? Diese Fragen können Sie sich selbst oder Ihrer Abteilung stellen. Sie helfen dabei, Zuversicht, Heiterkeit, Gelassenheit und andere positive Emotionen zu stärken. Die machen uns nämlich leistungsfähiger, während Frust, Ärger, Zweifel unser Denken eher verengen.
  • Stärken stärken: Welche Ihrer Talente, Kompetenzen, Qualitäten haben Sie heute/letzte Woche benützt? Was genau haben diese möglich oder leichter gemacht? Das wäre eine Möglichkeit, mit Stärken stärker in Kontakt zu kommen, den eigenen und denen anderer. Darüber schreibe ich ausführlich in meinem neuen Buch „Positiv führen. Stärken erkennen und nützen“, falls Sie da tiefer einsteigen wollen. Und darum geht es auch im VDI-Seminar „Führen nach Stärken“, das ich leiten darf. 
  • Miteinander mehren: Informelle Kaffeepausen, vor Ort oder remote; gemeinsame Challenges oder andere Aktivitäten; oder schlicht und einfach nur effiziente, gut geplante und geführte Meetings: All das sind Maßnahmen, die das Team-Gefühl verbessern können. Was davon machen Sie schon? Was könnten Sie noch mehr machen?
  • Sinn sehen und säen: Wer hat was von Ihrer Arbeit, wessen Leben machen Ihre Angebote oder Produkte oder Leistungen besser? Wer das Wofür seiner Arbeit klar hat, kommt mit dem Wie besser zurecht – gerade in turbulenten Zeiten. Klären und erklären Sie möglichst häufig das Wofür, für sich selbst, im Dialog mit den Mitarbeitern.
  • Ziele aufstellen, erreichen, feiern: Besonders ehrgeizige Menschen sehen leicht die Defizite, Mängel, Fehler – Erfolge hingegen rutschen uns in der Arbeit häufig so durch. Eine positive Führungskraft macht Erreichtes sicht- und erlebbar, fragt genauer nach, wie und mit wem (Etappen-)Siege geschafft worden sind – damit sie keine Eintagsfliegen bleiben!

Sie wollen mehr über Positive Leadership wissen und lernen? Wollen Ihre eigenen Fähigkeiten als Positive Führungskraft besser verstehen und ausbauen? Dann freue ich mich auf Ihre Teilnahme beim Seminar „Positive Leadership“! Infos und Anmeldung hier.

Zum Autor

Christian Thiele beschäftigt sich als Coach, Trainer und Speaker mit Positiver Psychologie und Positive Leadership. Er arbeitet für kleinere und größere Organisationen im In- und Ausland, seine Bücher „Positiv führen für Dummies“ (Wiley) und „Positiv führen. Stärken stärken“ (Haufe) sind vor kurzem erschienen, sein Podcast „Positiv Führen“ ist auf allen Plattformen zu hören. Er gehört zum Trainerteam der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie. Leidenschaftlicher, aber untalentierter Kletterer, begeisterter Skitourengeher, (meist) zuversichtlicher Patchwork-Vater, er lebt in Garmisch-Partenkirchen. Weitere Informationen unter positiv-fuehren.com.

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