Die Kehrseite der E-Mobilität

(Düsseldorf, 10.12.2018)
Was wird der Antrieb der Zukunft? In der Diskussion um diese Frage vermengen sich oft technische, politische und emotionale Aspekte. Experten des „6. Internationalen Motorenkongress“, am 26. und 27. Februar 2019 in Baden-Baden, diskutieren über die künftige Rolle des Verbrennungsmotors.

„Ist Autofahren gut oder schlecht?“, diese Frage stellt Professor Ulrich van Suntum, Direktor des Instituts für Siedlungs- und Wohnungswesen an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Auf dem Internationalen Motorenkongresse 2019 legt er die Diskussion um Emissionen, Feinstaubbelastungen und Antriebstechnologien der Zukunft aus ökonomischer Sicht dar – und weist auch auf die Kehrseite der Elektromobilität hin. Sein Ziel: „Die Diskussion um die beste Technologie führen – ohne Ideologien“

Im Vorab-Interview mit dem VDI Wissensforum erklärt van Suntum: „Die Kosten und Risiken der Elektromobilität werden von den Autogegnern bewusst ausgeblendet, um erst einmal dem Verbrennungsmotor den Garaus zu machen. Das Elektroauto ist aber keineswegs emissionsfrei, solange die Hälfte unseres Stroms aus Gas- und Kohlekraftwerken stammt. Wollte man mit grünem Strom auf Elektromobilität umstellen, müssten wir entweder wieder zur Kernkraft zurückkehren oder das Autofahren würde schlichtweg unbezahlbar.“

Über die sinnvollste Antriebsart, ob Brennstoffzellen oder auch Hybridlösungen aus mehreren Antriebsarten, entscheidet seines Erachtens schlussendlich weder die Politik noch die Ökonomie, sondern der Verbraucher.

Auch für Wolfgang Maus haben beide Antriebsarten Ihre Berechtigung im Hinblick auf Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Erfüllung der Umwelterfordernisse. „Wir sollten uns in unserer Industrie keinesfalls ohne gesicherte Datenlage auf pro oder kontra E-Mobilität oder Verbrennungsmotoren einlassen“, so Maus. Er ist einer der führenden Emissionsexperten und Geschäftsführer der WM Engineering & Consulting (Bergisch-Gladbach) und gibt in seinem Vorab-Interview einen Ausblick auf aktuelle politische Entwicklungen, die auch den Internationalen Motorenkongress 2019 in Baden-Baden prägen werden.

Der Internationale Motorenkongress 2019, veranstaltet vom VDI Wissensforum und ATZlive, basiert erneut auf drei thematischen Säulen: der Pkw- und Nfz-Motorentechnologie sowie den innovativen alternativen Kraftstoffen. So entsteht eine besondere fachliche und thematische Tiefe. Ziel ist es, das Gesamtsystem Motor in den Fokus zu nehmen und Synergien für die Antriebsentwicklung zu nutzen.