Prof. Dr.-Ing. Lars Ruhbach studierte an der Universität Hannover Maschinenbau und promovierte dort am Institut für Mikrotechnologie. Er arbeitete 12 Jahre bei der Robert Bosch GmbH in unterschiedlichen Führungspositionen, in letzter Tätigkeit als Leiter eines großen hochautomatisierten Produktionsbereiches mit verschiedenen Fertigungstechnologien. Seit 2018 ist er Studiengangleiter der Fachrichtung Produktionstechnik an der Dualen Hochschule Ravensburg am Campus Friedrichshafen. Zusätzlich zu dieser Tätigkeit ist er Geschäftsführer der IWT Wirtschaft und Technik GmbH, berät Firmen bei der Strukturierung und der Transformation ihrer Produktionsbereiche und unterstützt Führungskräfte in der Produktion im Rahmen von Coachings. Er ist Mitglied im Beirat einer Unternehmensgruppe sowie im Aufsichtsrat einer zugehörigen Gesellschaft.
Spotlight on: Lars Ruhbach zum LE Produktionsleiter VDI
1. Was hat Sie dazu inspiriert, in Ihrem Fachgebiet zu arbeiten und Ihr Wissen weiterzugeben?
Die Transformation wettbewerbsfähig zu meistern ist eine Herausforderung für jedes Unternehmen. Die Produktion ist dabei das Zentrum der Wertschöpfung und der Bereich mit der größten Mitarbeiterzahl, den größten Vermögenswerten und Verantwortung für die Qualität der Prozesse. Krisen beeinflussen die Produktion sofort und unmittelbar, Problemlösungen dulden häufig keinen Aufschub. Diese Komplexität zu beherrschen, erfordert ein Verständnis aller kausalen Zusammenhänge und die Fähigkeit der Führungskraft, jeden Mitarbeiter zu motivieren und den Fokus auf die Zielerreichung zu richten.
2. Was sind, aus Ihrer Sicht, die größten Herausforderungen für die Produktionsleitung als Schnittstellenfunktion?
Am Ort der Wertschöpfung ist nicht die Komplexität einzelner Problemstellungen maßgeblich, sondern die Vielzahl unterschiedlicher Themen. Diese sind nicht nur operativ zu verwalten. Für die agile Produktion eine Strategie zu entwickeln und die Prozesse zielgerichtet zu verbessern, machen die Anforderungen mehrdimensional. Die Rahmenbedingungen erfordern es, bezüglich der Prozesse, der Kosten und der Lieferfähigkeit resilient gegenüber allen Unsicherheiten des Marktes zu werden. Gleichzeitig müssen neue Prozesse erarbeitet und die Produkte der Transformation schnell industrialisiert werden.
3. Was können die Teilnehmer*innen von diesem Lehrgang erwarten und wie wird er ihnen in ihrer beruflichen Entwicklung helfen?
Das Programm hilft den Teilnehmern, ihre Rolle als Führungskraft in dem Spannungsfeld unterschiedlicher Zusammenhänge und Perspektiven zu verstehen, die Konsequenzen von Handlungsalternativen abzuwägen und Entscheidungen zu treffen. Der Lehrgang vermittelt dazu fachliche Hintergründe in der erforderlichen Breite und Tiefe, ebenso wie das für die Führung erforderliche Methodenwissen. Die einzelnen Module liefern Hinweise und Potenziale, wie über den Lehrgang hinaus eine Weiterentwicklung erfolgen kann, die auf die individuellen Herausforderungen der Teilnehmer zugeschnitten ist.
4. Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis oder eine interessante Anekdote aus Ihrer Lehrtätigkeit, die Sie mit uns teilen möchten?
Ein einzelnes Erlebnis zu nennen, würde der Vielfältigkeit der Produktion nicht gerecht werden. Sichtbar ist jedoch immer wieder, wie in jeder Produktion die Leistung durch die Unternehmens- und Bereichskultur geprägt wird, die maßgeblich von den Führungskräften in ihrer Vorbildfunktion bestimmt wird. Wie die Übernahme von Verantwortung direkt am Shopfloor, die Verbesserungskultur und der positive Umgang mit Fehlern sowie die Identifikation mit der Produktionsleistung positiv, aber auch negativ durch einzelne Menschen beeinflusst werden können, wird in jedem Unternehmen sichtbar.
Lehrgangsleitung:
