Trends erkennen und umsetzen - die Entwicklung eines neuen Seminars

Wie wird ein Trend zum Seminarthema? Oder besser gesagt, wie sieht unser Arbeitsalltag als Produktmanager*innen eigentlich aus? Was tun wir den ganzen Tag und wie gestaltet sich der Weg zu einem neuen Seminar?

Wir, Annika und Ronja, arbeiten im Bereich Produktmanagement beim VDI Wissensforum und entwickeln jedes Jahr eine Reihe neuer Seminare.

Dabei setzen wir nicht auf den Schuss ins Blaue, sondern gehen, wie auch bei jedem anderen Produkt, strukturiert an die Entwicklung.

Schritt 1: Recherche

Muss das Rad immer wieder neu erfunden werden? Wohl eher nicht. Doch um am Puls der Zeit zu bleiben und zu erforschen, welche Stolpersteine unserer Zielgruppe gerade und perspektivisch im Weg liegen, machen wir uns auf die Suche. Einen ersten Anhaltspunkt bietet das “World Wide Web” mit unzähligen Artikeln, Veranstaltungen, Blogbeiträgen und Angeboten. Auch über eine Analyse bei Google-Trends lassen sich häufig gesuchte Themen und Schlagworte identifizieren. Des Weiteren besuchen wir Webinare und Konferenzen, um uns von Vorträgen und Sprecher*innen inspirieren zu lassen. Dort kommt man nicht nur mit potenziellen Referentinnen und Referenten, sondern auch mit vielen Leuten in Kontakt, die jahrelange Erfahrung im Projektmanagement oder der Führung von Mitarbeitenden haben. Das ist für uns natürlich Gold wert.

Schritt 2: Evaluation

Mit Teilnehmenden auf Veranstaltungen zu sprechen, führt uns zum zweiten Schritt: Evaluationsgespräche mit unseren Seminarteilnehmenden. Denn wenn sich ein Trend im Allgemeinen erkennen lässt, bedeutet dies nicht automatisch, dass er auch im technischen Umfeld Relevanz hat. Meist ist dies branchenabhängig und die inhaltlichen Schwerpunkte variieren. So braucht eine Führungskraft in einer Werbeagentur sicherlich andere Kommunikationsstrategien als eine Bauleiterin oder ein Bauleiter auf der Baustelle. In unseren Gesprächen versuchen wir dabei so offen wie möglich zu fragen, um unsere Gesprächspartner*innen ohne Scheuklappen reden zu lassen und zu hören, welche Schwerpunkte des Themas sie oder ihn im beruflichen Alltag beschäftigen.

Schritt 3: Akquise von Expert*innen und Konzeptentwicklung

Nach einer Reihe von Gesprächen gehen wir im nächsten Schritt in den Austausch mit potentiellen Referent*innen. Hier läuft nun alles zusammen: Unsere Erfahrungen und Recherchen, das individuelle Feedback unserer Zielgruppe und die Expertise der Referent*innen. In engem Austausch und als Tandem entwickeln wir dann letztendlich gemeinsam ein neues Seminar.

Doch Obacht: Es kommt auch vor, dass wir spätestens nach den Evaluationsgesprächen mit unseren Teilnehmenden feststellen, dass das angedachte Thema aktuell nicht relevant ist. Dann hinterfragen wir unsere Idee noch einmal kritisch und legen sie gegebenenfalls (vorerst) auf Eis.

Unsere Arbeitsweise fokussiert dabei sehr stark Kund*innen und wir machen uns bei der Seminarkonzeption den iterativen Entwicklungsprozess des Design Thinking zu Nutze: Eine Idee wird in mehreren Schleifen und durch regelmäßige Überprüfung des Status Quo verfeinert und zur Marktreife geführt. Das führt zu einem Produkt, welches einen Mehrwert für unsere Kund*innen und deren Berufsalltag hat.

Welche Trends lassen sich im
Bereich der Führungskultur identifizieren?

Die neue Welt hat sich von VUKA* zu BANI** gewandelt, und das hat leider nichts mit einem Osterhasen zu tun. Gleichzeitig ist New Work von einem Buzzword praktisch flächendeckend zu unserer neuen Realität geworden. In solch einer neuen Arbeitswelt bedarf es spätestens jetzt ein neues Führungsverständnis. Im Folgenden ein paar gut erkennbaren Trends im Bereich Führung und Leadership, anhand derer du auf die Bedürfnisse deiner Teammitglieder punktgenauer eingehen und sie dabei unterstützen kannst, ihr volles berufliches Potential zu entfalten:
 

Empathie und emotionale Intelligenz

Moderne beziehungsorientierte Führung auf Augenhöhe setzt voraus, nicht nur das „was zu tun ist“ zu erklären, sondern auch das „warum“ und das „wozu“. Beziehungskompetenz im Business und der konstruktive Umgang mit Emotionen wird zum Schlüsselfaktor einer gelungenen und leistungsfähigen Kultur im Unternehmen. Es geht also um eine gesunde Balance zwischen unserer großartigen rationalen Intelligenz (IQ) und unserer emotionalen Intelligenz (EQ) und deren bahnbrechenden Auswirkungen auf deinen Erfolg als Führungskraft. Mehr zum Einsatz der emotionalen Intelligenz im Business im Seminar „Führen mit emotionaler Intelligenz“ mit Sven Ratjen.

Psychologische Kenntnisse in der Führung

Psychologische Kenntnisse werden in der Führung immer wichtiger. Sie ermöglichen ein tieferes Verständnis für Emotionen, Bedürfnisse und Dynamiken im Team. Wer empathisch und reflektiert führt, steigert Motivation, Resilienz und Zusammenarbeit. In Zeiten von Fachkräftemangel und Wandel sind solche Fähigkeiten ein klarer Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Wie genau du psychologische Kenntnisse in der Führung einsetzen kannst, erfährst du im Seminar „Psychologie für Führungskräfte und Projektleitende“ mit Thomas Altmann.

Partizipative Führung

Studien zeigen: Unternehmen mit hoher Mitarbeitendenbeteiligung sind deutlich innovativer und erfolgreicher. Partizipation steigert Motivation, fördert kreative Lösungen und stärkt die Bindung ans Unternehmen. Wer seine Teams aktiv einbezieht, nutzt ihr volles Potenzial, schafft Vertrauen und sichert sich in einer dynamischen Arbeitswelt entscheidende Wettbewerbsvorteile. Wie du mehr Teilhabe für deine Mitarbeitenden ermöglichst, zeigen wir dir im Seminar „Partizipative Führung“ mit Sandra Karner.

Mindful Leadership

Stressmanagement ist eine der Kernkompetenzen einer Führungskraft, um unter den Turbulenzen der heutigen Zeit die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von sich selbst und den Teammitglieder zu erhalten. Mit Achtsamkeit können wir Quellen von Stress im Alltag, Konflikte, belastende Denk- und Handlungsmuster von sich und anderen identifizieren und angemessene Einstellungen und Handlungsmöglichkeiten für sich entwickeln. Mehr dazu im Seminar „Mindful Leadership“ mit Cigdem Serbest.

Die Führungskraft als Coach

Coaching-Fähigkeiten wie aktives Zuhören, gezieltes Fragen und individuelle Förderung stärken die Entwicklung von Mitarbeitenden. Führungskräfte, die coachend agieren, fördern Eigeninitiative, Vertrauen und Leistungsbereitschaft. In einer dynamischen Arbeitswelt schaffen Coaching-Aspekte die Basis für Innovation, Motivation und langfristigen Unternehmenserfolg. Welche Coaching-Fähigkeiten dich in deinem Führungsalltag weiterbringen, erfährst du im Seminar „Die Führungskraft als Coach“ mit Thomas Altmann.

Soweit zu den Trends im Bereich Führung und Leadership. Doch nicht nur dort, sondern auch bei neuen Formaten, bleiben wir am Puls der Zeit und entwickeln Onlineangebote beispielweise in Form von Serious Business Games. Dies sind Lerneinheiten, die spielerisch und vereinfacht auch komplexes Wissen vermitteln. So soll der Lernspaß erhöht und die Motivation gesteigert werden. Was sich genauer dahinter verbirgt, können Sie hier nachlesen.

 

*VUKA steht für: volatile (unbeständig), uncertain (unsicher), complex (komplex) und ambiguous (mehrdeutig)

**BANI steht für: brittle (brüchig), anxious (ängstlich), non-linear (nicht-linear), uncomprehensible (unverständlich)

Über die Autorinnen

Annika und Ronja sind Produktmanagerinnen für Seminare und Zertifikatslehrgänge beim VDI Wissensforum. Sie sind stets auf der Suche nach neuen Trends und Themen in den Bereichen: Projekt- und Produktmanagement, Führung, Persönlichkeitsentwicklung, Recruiting und Vertrieb. Diese Themen wandeln sie in praxisnahe Seminare für die Zielgruppe der Ingenieur*innen sowie technischen Fach- und Führungskräfte.