Düsseldorf auf dem Weg zur Klimahauptstadt 2035
Düsseldorf, eine zukunftsorientierte Stadt mit ambitionierten Zielen: Klimahauptstadt 2035
Die Klimakrise ist zweifellos eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und erfordert entschlossenes Handeln auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. In dieser Hinsicht tragen Städte eine besondere Verantwortung, da sie mit rund drei Viertel nicht nur erhebliche Anteile an den globalen CO2-Emissionen verursachen, sondern auch über großes Potenzial verfügen, Maßnahmen vor Ort umzusetzen und als Vorreiter und Vorbild zu fungieren.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat diese Verantwortung bereits frühzeitig erkannt und ist seit langen Jahren im Klimaschutz aktiv. Im Jahr 2019 hat sich die Landeshauptstadt Düsseldorf darüber hinaus das ehrgeizige Ziel gesetzt, Klimahauptstadt zu werden und bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Zur Finanzierung der Transformation stehen pro Jahr 60 Millionen Euro im städtischen Haushalt zur Verfügung.
Der Weg zur Klimaneutralität im Gebäudesektor
Eine der größten Herausforderungen auf dem Pfad zur Klimaneutralität liegt im Gebäudesektor. So sind Gebäude für etwa 35 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs und für etwa ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Nach Kalkulation der Deutschen Energie-Agentur benötigen ältere Gebäude inzwischen bis zu dreimal so viel Energie wie heutige Standard-Neubauten – in extremen Fällen liegt der Verbrauch sogar noch darüber.
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, hat die Landeshauptstadt Düsseldorf eine Reihe von Beschlüssen, Maßnahmen und Initiativen ins Leben gerufen:
Als Sofortmaßnahme wurde die Identifizierung und Sanierung der 20 energetisch schlechtesten Standorte im städtischen Gebäudebestand auf den Weg gebracht. Hier können hohe Energieeinsparungen von bis zu 94 Prozent pro Standort erreicht werden.
Für Neubau und Gesamtsanierungen wurde die Umsetzung von maximalen energetischen Standards (Mindeststandard Gold der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB) sowie die Kreislauffähigkeit bei Modellvorhaben beschlossen. Darüber hinaus wurden die Standards im Hochbau für energieeffizientes Planen und Bauen neu auf das Ziel Klimaneutralität ausgerichtet. So ist nun beispielweise die Einhaltung des Passivhausstandards bei städtischen Bauvorhaben verpflichtend vorgeschrieben.
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien setzt die Landeshauptstadt Düsseldorf im verdichteten, urbanen Umfeld auf die Solarenergie. Im Rahmen einer Solaroffensive ist es geplant, alle städtischen Standorte (Neubau und Bestand), soweit möglich, mit Solaranlagen auszustatten. Ein knappes Viertel des Solarpotentials von rund 45 Megawattpeak ist bereits umgesetzt, bzw. konkret geplant.
Im privaten Bereich schafft die Landeshauptstadt über das Förderprogramm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten in Düsseldorf“ Anreize für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, in erneuerbare Energien zu investieren und ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Gefördert werden umfassende Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, der Energieeinsparung, der Dekarbonisierung und zum Ausbau von erneuerbaren Energien zu attraktiven Konditionen. Zur Bewerbung und Beratung ist in Düsseldorf vor Ort sowie online das städtische Klimamobil (www.duesseldorf.de/klimamobil) unterwegs.
Seit Beginn des Jahres 2024 erarbeitet die Landeshauptstadt Düsseldorf, als eine der Vorreiter-Kommunen in Nordrhein-Westfalen, frühzeitig eine Kommunale Wärmeplanung mit dem Ziel, die Wärmeversorgung im Stadtgebiet klimafreundlich, sozialverträglich und technologieoffen umzugestalten.
Pilotprojekte im Bereich nachhaltige Gebäude
Neubau der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Kaiserswerth
Als Beitrag zur Klimahauptstadt Düsseldorf wird eine strikte CO2-Vermeidungsstrategie umgesetzt. So ist die Verwendung eines CO2-optimierten Betons ebenso vorgesehen, wie die Nutzung nachwachsender Naturrohstoffe, insbesondere bei der Ausführung des Tragwerks und der Wandkonstruktionen im Erd- und Obergeschoss in Holzbauweise. Darüber hinaus erfolgt der Einbau recyclingfähiger Dämmstoffe und es sind Dach- und Fassadenbegrünungen berücksichtigt, die sich auch als Brutstätten für Vögel eignen.